International übliche Bezeichnung für den Gewinn je Aktie.
Earnings before interest and taxes. Maßzahl für den Unternehmensgewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen und Steuern. Das Bewertungskriterium gibt über die wahre Unternehmenssituation jedoch nur begrenzt Aufschluss, weil insbesondere die Zinsbelastungen von Unternehmen mit hohen Verbindlichkeiten den Gewinn stark drücken oder unter dem Strich sogar in einen Verlust verwandeln können. Zum Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen eignet sich das EBIT daher kaum bis überhaupt nicht.
Earnings before interest, taxes, depreciation and appreciation. Maßzahl für den Unternehmensgewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Zuschreibungen und Abschreibungen. Zur Problematik siehe EBIT.
Sammelbezeichnung für am Kapitalmarkt handelbare (börsenfähige) Wertpapiere. Börsenfähig sind nur vertretbare Wertpapiere. Das Kriterium der Vertretbarkeit trifft auf alle Sachen zu, die nach Zahl, Maß oder Gewicht bestimmt zu werden pflegen. Bei Wertpapieren heißt dies, dass sie nach allgemeinen Merkmalen wie Gattung, Stückzahl oder Nennwert bestimmt sein müssen, um börsenfähig zu sein: Wertpapiere desselben Emittenten mit demselben Nennwert und derselben Ausstattung bezüglich Nominalzins, Dividendenberechtigung u. a. müssen einander „vertreten“ können, also gleichwertig und somit austauschbar sein, um zum Börsenhandel zugelassen zu werden. Effekten sind daher z. B. Aktien, Anleihen, Pfandbriefe und Investmentfondsanteile. Banknoten, Wechsel oder Schecks sind hingegen keine Effekten.
Die Theorie des effizienten Marktes besagt – das Börsengeschehen betreffend –, dass sich Börsenkurse entsprechend den realen ökonomischen Bedingungen entwickeln. Kursrelevante neue Informationen gehen sofort in die Kursbildung ein. Es gibt, bezogen auf die Börse, mehr oder wenige strenge Fassungen der Theorie des effizienten Marktes. Die strengste geht davon aus, dass selbst Insiderinformationen bereits in der Kursentwicklung eskomptiert sind. Weder durch Insiderinformationen noch mit Hilfe der Chartanalyse ließen sich folglich auf Dauer Gewinne erzielen.
Nach den Grundsätzen des ökonomischen Prinzips zusammengestelltes Wertpapierportfolio. Ziel ist es, eine gegebene Rendite mit minimalem Risiko oder bei gegebenem Risiko die dabei maximale Rendite zu erwirtschaften.
Meist ist damit das so genannte bilanzielle Eigenkapital gemeint, das sich nach der Formel berechnet:
Vermögen – Schulden + Einlagen + einbehaltene Gewinne – Entnahmen – eingetretene Verluste.
Neben der Haftungs- und Garantiefunktion für den Gläubiger dient das Eigenkapital vor allem der Finazierung von Vermögensgegenständen und Produktion. Die Eigenkapitalausstattung eines Unternehmens ist ein wichtiges Kriterium für seine Finanzkraft und seine Fähigkeit, schwierige zeiten einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Im Rahmen der Fundamentalanalyse spielt sie daher eine wichtige Rolle.
Sammelbezeichnung für die Märkte aufstrebender Volkswirtschaften in Schwellenländern, z. B. Osteuropa, Lateinamerika, Asien und manche Länder Afrikas, die sich durch starkes Wirtschaftswachstum auszeichnen.
Ausgabe neuer Wertpapiere (z. B. Aktien, Anleihen, Genussscheine). Sie dient dem Emittenten zur Beschaffung von Kapital und erfolgt meist durch öffentliche Ausschreibung. Auch die Gesamtheit der zu einer Emission gehörenden Wertpapiere (Emissionsvolumen) wird oft kurz als Emission bezeichnet.
Person, die neue Wertpapiere ausgibt, z. B. eine Aktiengesellschaft oder ein Kreditinstitut.
Bezeichnung für den Umstand, dass kursrelevante Nachrichten bereits vor der offiziellen Verbreitung von den Marktteilnehmern in der Kursentwicklung eines Wertpapiers oder eines Index enthalten sind. Diese Nachrichten haben schließlich doch keine Auswirkungen auf den entsprechenden Kurs mehr. Die Kursentwicklung wird durch das erwartete Ereignis also schon vor dessen tatsächlichem Eintreten beeinflusst.
Im Bereich der Europäischen Währungsunion geltender Geldmarktsatz für ein bis drei Wochen sowie für Ein- bis Zwölfmonatsgelder. Der EURIBOR gilt als Referenzzinssatz bei vielen variabel verzinslichen Anleihen (Floatern).
Von STOXX, einer Tochtergesellschaft der Deutsche Börse AG und der SIX Group AG, konzipierte, internationale Aktienindizes. Der meistbeachtete ist der EURO STOXX 50®, in dem 50 europäische Standardwerte aus den Teilnehmerländern der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion vertreten sind. Daneben gibt es einen Index mit 50 Werten aus ganz Europa, also inklusive Schweiz und Großbritannien (STOXX Europe 50®), und weitere breiter gefasste Indizes, die die Weltmärkte abdecken.
Internationaler europäischer Börsenverbund, der im September 2000 zunächst durch die Fusion der Börsen Amsterdam, Paris und Brüssel entstand und später um die Börse Lissabon sowie die Londoner LIFFE (London International Financial Futures and Options Exchange) erweitert wurde.
Im Gegensatz zum amerikanischen Optionsrecht sieht das europäische Optionsrecht die Ausübung einer Option oder eines Optionsscheins nur zu einem bestimmten Zeitpunkt vor, der in der Regel am Ende der Laufzeit liegt. Diese Tatsache fällt bei der Wertberechnung des Optionsrechts ins Gewicht. Ein Anleger am Optionsscheinmarkt sollte sich also vergewissern, ob die in Frage kommenden Optionsscheine mit europäischem oder – wie die weitaus meisten der in Deutschland gehandelten Optionsscheine – mit amerikanischem Optionsrecht ausgestattet sind.
Verfahren zur Berechnung der Stückzinsen von Schuldverschreibungen. Im Gegensatz zur Deutschen Zinsrechnungsmethode werden hier die Zinstage je Monat bzw. je Jahr exakt erfasst (ISMA-Rule 251 new). So hat z. B. der Januar 31, der Februar (außer in Schaltjahren) nur 28 Zinstage.
Bedeutendstes und umsatzstärkstes Börsenhandelssegment für verbriefte Derivate. Es wurde 1999 an der Stuttgarter Börse eingerichtet und hat rasch an Bedeutung gewonnen. An der EUWAX® werden zahlreiche Optionsscheine, Zertifikate und andere derivative Finanzprodukte gehandelt.
Fondsanteile, die ebenso wie Aktien oder Anleihen zum aktuellen Kurs an der Börse gehandelt werden. Im Gegensatz zu Anteilen von aktiv gemanagten Investmentfonds fällt beim Kauf kein Ausgabeaufschlag an. Der Preis von Exchange Traded Funds entspricht in der Regel einem vom Emittenten festgelegten Bruchteil des Fondsvermögens, das sich wiederum entsprechend der Wertentwicklung derjenigen Wertpapiere verändert, die der Fonds hält. Aufgrund des entfallenden Ausgabeaufschlags, der bei aktiv gemanagten Fonds mehrere Prozentpunkte ausmachen kann, haben sich Exchange Traded Funds besonders bei institutionellen Investoren schnell am Kapitalmarkt durchgesetzt.