HSBC Zertifikate Glossar

Random-Walk-Hypothese

Auf der Theorie des effizienten Markts beruhendes Erklärungsmodell der Kursentwicklung von Wertpapieren. Die Hypothese besagt, vereinfacht ausgedrückt, dass aus der Beobachtung und Interpretation von Kursverläufen der Vergangenheit keinerlei Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung gezogen werden können, denn in die jeweils letzte Kursfeststellung sind alle verfügbaren relevanten Informationen eingeflossen. Der jeweils letzte Kurs ist daher die bestmögliche Schätzung aller künftigen Kurse. Nach der Random-Walk-Hypothese ist folglich die Technische Wertpapieranalyse ohne jegliche prognostische Relevanz. Streng genommen sind nach dieser Hypothese allerdings auch mit den Mitteln der Fundamentalanalyse keine sinnvollen Prognosen über zukünftige Kursentwicklungen möglich.

Rating

Beurteilung der Kreditwürdigkeit eines Schuldners (Bonität) durch so genannte Rating-Agenturen anhand bestimmter Kriterien wie Verschuldungssituation, Länderrisiko usw. Die Rating-Skalen der international angesehensten Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s® reichen von AAA bzw. Aaa (höchste Bonitätsstufe, faktisch mündelsicher) bis D (Schuldner in Zahlungsschwierigkeiten, Rückzahlung bereits notleidend).

Reallokation

Regelmäßige Überarbeitung und gegebenenfalls Neuzusammensetzung z. B. eines Depots, eines Portfolios oder eines Index anhand festgelegter Kriterien. So werden z. B. die deutschen DAX®-Indizes regelmäßig anhand der Marktkapitalisierung und der Höhe der Börsenumsätze reallokiert.

Realzins / Realverzinsung

Die um die Inflationsrate bereinigte Verzinsung einer Kapitalanlage. Zur Ermittlung der Realverzinsung wird das investierte Kapital mit dem Nominalzins auf- und mit der Inflationsrate abgezinst. In Deutschland erreichte der Realzins zehnjähriger Bundesanleihen mit knapp über sechs Prozent im Jahr 1990 seinen bislang höchsten Stand.

Regionalbörsen

Bezeichnung für die neben der wichtigsten Börse eines Landes bestehenden Börsenplätze. Regionalbörsen stehen oft etwas im Schatten der Hauptbörse, erfüllen aber als Handelsplätze für Regionalwerte eine wichtige Funktion. Viele Regionalbörsen versuchen auch mit Erfolg, sich durch Spezialisierung, z. B. auf Derivate oder Auslandsaktien zu profilieren und ihr Fortbestehen somit zu sichern.

Relative Stärke

Maß für die Kursentwicklung einer Aktie im Vergleich zu einem Index. Nicht die Entwicklung in absoluten Zahlen wird hier gemessen, sondern die prozentuale Veränderung seit einem bestimmten festgelegten Zeitpunkt. Eine relative Stärke von +15 Prozent bedeutet, dass die betreffende Aktie sich um 15 Prozent besser entwickelt hat als der zum Vergleich herangezogene Index.

Renten

Kurzbezeichnung für fest- und variabel verzinsliche Wertpapiere, da dem Inhaber von Rentenpapieren ein regelmäßiges Zinseinkommen (Rente) zufließt.

Residualvolatilität

Bezeichnung für denjenigen Anteil an der Volatilität eines Wertpapiers, der unabhängig von der Volatilität des Gesamtmarkts auftritt und wertpapierspezifische Ursachen hat. Die Residualvolatilität steht in engem Zusammenhang mit dem unsystematischen Risiko, z. B. bei Aktienengagements.

Restlaufzeit

Verbleibender Zeitraum bis zur Rückzahlung einer Anleihe bzw. bis zum Verfall von Optionsrechten. Optionsscheine verfallen nach Ablauf der Laufzeit bzw. Restlaufzeit wertlos, sofern sich kein Differenzbetrag errechnet. Daher spielt die Restlaufzeit bei der Berechnung verschiedener Optionsschein-Kennzahlen eine bedeutende Rolle, ebenso bei der Renditeberechnung von festverzinslichen Wertpapieren.

Reuters-Kürzel (RIC)

Von der Nachrichtenagentur Reuters vergebenes Kürzel zur eindeutigen Identifikation von Wertpapieren und deren Kursen an verschiedenen Börsenplätzen. Neben Kürzeln für einzelne Wertpapiere gibt es auch Sammelkürzel, unter denen man z. B. die von Market Makern erstellten Geld- und Briefkurse bestimmter Papiere abrufen kann.

REX®

Deutscher Rentenindex, der aus den Kursen der Bundesanleihen, Bundesobligationen und Bundesschatzanweisungen berechnet wird.

Rezession / Konjunkturrückgang

Verlangsamung des Wirtschaftswachstums innerhalb einer Volkswirtschaft. Maßstab für dieses Wachstum ist das Bruttosozialprodukt.

Rho

In der modernen Optionspreistheorie ist das Rho die Bezeichnung für die Preisveränderung von Optionsrechten aufgrund von Veränderungen des risikolos zu erzielenden Zinssatzes.

Risiko (systematisches)

Derjenige Teil des Gesamtrisikos von Wertpapieranlagen, insbesondere Aktieninvestitionen, der durch Schwankungen des Gesamtmarktes verursacht wird.

Risiko (unsystematisches)

Derjenige Teil des Gesamtrisikos von Wertpapieranlagen, insbesondere Aktieninvestitionen, der nicht durch Schwankungen des Gesamtmarkts verursacht wird, sondern von titel- bzw. unternehmensspezifischen Faktoren abhängt.

ROE

Return on Equity. Bezeichnung für das Verhältnis des Unternehmensgewinns zum von den Aktionären investierten Kapital.

Rolling-Discountzertifikat

Rolling-Discountzertifikate ermöglichen dem Anleger, ohne Laufzeitbegrenzung an der Kursentwicklung des jeweiligen Basiswertes bis zu einem monatlich neu festgelegten Höchstbetrag zu partizipieren und dennoch die Vorteile eines Sicherheitspuffers zu nutzen. Der Emittent besitzt jedoch nach einer bestimmten Zeitspanne nach der Emission das Recht, mit einer bestimmten Frist zu jedem Ausübungstag zu kündigen. Rolling Discountzertifikate investieren in einen Index, der die revolvierende Anlage in fiktive Discountzertifikate bezogen auf einen Basiswert simuliert. Das monatliche Anpassen der in diesem Index enthaltenen Option ermöglicht es dem Anleger, automatisch stets marktnah zu investieren, und das mit einem Risikopuffer, den ein Direktinvestment normalerweise nicht bieten kann. Allerdings partizipieren Anleger bei monatlicher Betrachtung immer nur bis zum Höchstbetrag. Der Clou: Investoren müssen sich nicht um die Details kümmern. Für das Management des den Rolling-Discountzertifikaten zugrunde liegenden Index – der Emittent nimmt 12-mal jährlich eine Anpassung nach bestimmten festgelegten Kriterien vor – verlangt der Emittent häufig eine Gebühr.

Rücklagen (Reserven)

Kapitalreserven eines Unternehmens, die zum Ausgleich eventuell in späteren Jahren anfallender Verluste dienen. Durch Bildung von Rücklagen soll verhindert werden, dass im Fall von Verlusten das Nominalkapital reduziert wird. Sie stellen daher für Gläubiger des Unternehmens eine Art Garantieposten dar, da sie das Risiko eines Konkurses vermindern. Rücklagen werden in der Bilanz auf gesonderten Passivposten ausgewiesen. Man unterscheidet zwischen gesetzlichen Rücklagen, deren Bildung der Gesetzgeber vorschreibt, satzungsmäßigen (gemäß Satzung zu bildenden) und freien Rücklagen, die aus verschiedenen Gründen gebildet werden. In der Bilanz ausgewiesene Rücklagen (offene Rücklagen) sind zu unterscheiden von den sogenannten „stillen“ Rücklagen oder stillen Reserven: Diese erscheinen nicht in der Bilanz, sondern sind in überhöhten Rückstellungen bzw. durch Unterbewertung von Vermögensteilen (z. B. Immobilien) „versteckt".