Europäische Unternehmen halten sich in Bezug auf Börsengänge im Jahre 2022 sehr bedeckt. Noch im letzten Jahr fanden insgesamt 20 deutsche Firmen für ein Volumen von über 12 Milliarden Euro ihren Weg an die Börse. Die Platzierung der Volkswagen-Tochter sorgt aufgrund des aktuell schwierigen Marktumfeldes und der Etablierung im Luxus-Aktien-Segment für viel Aufsehen. Auch ist die Erwähnung der komplizierten Struktur des Volkswagen- & Porsche-Geflechts unerlässlich. Doch dazu später mehr. Besonders eine Wunde soll durch den Börsengang nach mehr als zehn Jahren wieder geschlossen werden. Die Übernahme von Volkswagen durch Porsche war damals nach einem zwischenzeitlichen Anteil von 74 Prozent letztendlich gescheitert und dieses Scheitern sorgte für die Kehrtwende und eine schrittweise Übernahme von Porsche durch Volkswagen. Die Familien Porsche & Piëch werden in Form der Holding Porsche SE wieder die Kontrolle über Porsche ergreifen.
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Der Börsengang in Zahlen – Vom 20. bis zum 28. September konnten sich Investoren innerhalb einer vorher festgelegten Spanne äußern, zu welchem Preis und welcher Menge, sie Porsche Aktien erwerben möchten. Die Preisspanne lag zwischen 76,50 Euro bis 82,50 Euro. Insgesamt soll bei der Erstnotiz am 29. September somit eine Marktkapitalisierung von 70 bis 75 Milliarden Euro erzielt werden. Allein der Mutterkonzern wird einen Erlös von bis zu 9,4 Mrd. Euro erzielen, welcher dem eigentlichen Wert (!) des Börsengangs entspricht. Anleger sollten beachten, dass dieser Betrag die im freien Umlauf befindlichen und für die Öffentlichkeit verfügbaren Vorzugsaktien spiegelt, über keinerlei Stimmrechte verfügt und so insgesamt nur 25 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung entspricht. Vorab sicherten sich vier Großaktionäre des Volkswagen-Konzerns, darunter Katar und der norwegische Staatsfonds, bereits 40 Prozent an der Emission. Der Mutterkonzern wird einen Teil seiner Stämme an der Porsche AG abgeben und hält danach 75 Prozent minus eine Aktie. Die verbleibenden 25 Prozent plus eine Aktie gehen an die Porsche SE über, welche danach über die Sperrminorität verfügt. So bedarf es bei wichtigen Entscheidungen künftig der Zustimmung von der Porsche SE.
Wer profitiert vom Börsengang? – Beim Börsengang profitieren zwei Parteien – der Volkswagen Konzern und vor allem die Familien Porsche & Piëch. Ersterer wird von Oliver Blume geführt. Unüblich ist hierbei, dass der CEO der Volkswagen AG gleichzeitig auch an der Spitze von Porsche steht. Solche Doppelrollen treten im Volkswagen & Porsche-Geflecht sowohl im Management, als auch im Aufsichtsrat mehrfach auf. Finanziell gesehen profitiert Volkswagen zwar zum einen von frischem Kapital, zum anderen entgeht VW der Zugriff auf die freien Barmittel. So werden die Niedersachsen in Zukunft nur über Dividendenzahlungen am Erfolg von Porsche teilhaben können. Die Eigentümerfamilie Porsche-Piëch darf sich nicht nur über die Sperrminorität, sondern auch über eine Sonderdividende, welche ihr als größter VW-Aktionär zusteht, erfreuen. Bedingt durch die Marktkapitalisierung wird letztlich auch die Sonderdividende entsprechend ausfallen und sich auf 6,5 bis 7,5 Milliarden Euro belaufen. Der Kaufpreis für 25 Prozent aller Stammaktien beläuft sich auf mindestens neun Milliarden Euro und der direkte Anteil der Holding an allen Aktien der Porsche AG wird 12,5 Prozent betragen.
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Wie können Anleger mit Hebelprodukten am Tag der Erstnotiz partizipieren? – HSBC passt sein Produktangebot regelmäßig der aktuellen Lage an den nationalen und internationalen Börsen an. Aktuelle Informationen zu neu emittierten Produkten können Sie täglich bequem per E-Mail erhalten. HSBC bietet ein umfangreiches und kostenloses Newsletter-Angebot an, mit dem sich Anleger über Neuemissionen von Anlegezertifikaten und Hebelprodukten auf dem Laufenden halten können. Die Anmeldung erfolgt über das Internetportal www. hsbc-zertifikate.de.
Am Tag der Erstnotiz, Donnerstag den 29. September 2022 werden gegen 9:15 Uhr die ersten Aktien der Porsche AG an der Frankfurter Wertpapierbörse handelbar sein. Bereits wenige Minuten später werden interessierte Anleger Turbo- und Open End-Turbo-Optionsscheine auf die Porsche AG handeln können. Nur einen Tag darauf stehen auch klassische Optionsscheine zur Verfügung. Dabei sollten Sie weitere wichtige Hinweise zu Knock-Out-Produkten beachten. Im Hinblick auf das Listing der Porsche AG kann es zu starken Schwankungen im Kurs des Basiswerts kommen. Diese Schwankungen spiegeln sich im Preis der oben genannten Produkte wider und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Knock-Outs, welcher zu einem wirtschaftlichen Totalverlust führt.
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