Im Mai 2025 zeigte sich ein deutlicher Stimmungsunterschied im Verbrauchervertrauen: Während die USA einen kräftigen Anstieg verzeichneten, bleibt die Konsumlaune in Deutschland trotzt leichter Verbesserungen gedämpft. Das US-BIP ging zuvor leicht um 0,2 Prozent zurück, die Wirtschaft zeigte sich jedoch stabil. Für kurzzeitige Erleichterung sorgte ein Gerichtsurteil gegen Trumps Zollpolitik, doch nur kurz danach setze ein Bundesberufsgericht die Strafzölle wieder in Kraft. NVIDIA überzeugte mit einem Umsatzplus von fast 70 Prozent, warnt aber aufgrund von Exportbeschränkungen vor Risiken in China. Birkenstock-Großaktionär L Catterto verkaufte ein weiteres Aktienpaket, bleibt aber Mehrheitseigner, während das Unternehmen selbst Aktien zurückkauft.
Globaler Aktienmarkt – Die Allzeithochjagt geht weiter
Auch in dieser Woche erreichte der deutsche Leitindex DAX® ein neues Allzeithoch bei rund 24.300 Punkten – was nun das 26. Allzeithoch in diesem Jahr ist. Der DAX® lag am Freitagnachmittag im Vergleich zur Vorwoche rund 2,24 Prozent im Plus. Am Donnerstagabend legte der S&P 500® im Vergleich zum Vorwochenschlusskurs rund 1,88 Prozent zu und der Dow Jones Industrial Average® notierte bei rund 1,47 Prozent im Plus. Auch der technologielastige NASDAQ-100 Index® schloss am Donnerstagabend mit rund 2,14 Prozent über dem Vorwochenschlusskurs.
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Verbrauchervertrauen – Aufschwung in den USA, Zurückhaltung in Deutschland
Während das Verbrauchervertrauen in den USA im Mai 2025 sprunghaft anstieg, bleibt es in Deutschland trotz leichter Verbesserungen auf niedrigem Niveau. Der US-Index stieg deutlich auf 98 Punkte – der stärkste Zuwachs seit vier Jahren – getragen von einer Zollpause mit China und steigenden Aktienkursen. Besonders die Erwartungen für die kommenden sechs Monate legte stark zu. In Deutschland hingegen wirkt die Konsumstimmung weiter fragil. Zwar sanken Inflation und stiegen Einkommenserwartungen, doch Kaufzurückhaltung dominiert. Verunsicherung durch globale Handelspolitik und Konjunktursorgen bremst die Konsumlaune. Damit zeigt sich ein deutlicher Stimmungsunterschied zwischen beiden Volkswirtschaften.
US-BIP – Leichter Rückgang, aber robuste Wirtschaftslage
Das US-BIP schrumpfte im ersten Quartal 2025 auf Jahresbasis um 0,2 Prozent weniger als zunächst geschätzt. Zuvor war von einem Minus von 0,3 Prozent ausgegangen worden. Damit setzte sich nach dem kräftigen Plus von 2,4 Prozent im Schlussquartal 2024 eine leichte Abschwächung des Wachstums fort. Belastend wirkten vor allem steigende Importe und geringere staatliche Ausgaben. Positive Impulse kamen hingegen von höheren Investitionen, robusten privaten Konsumausgaben sowie einem Anstieg der Exporte. Trotz der unsicheren Lage durch neue Zollmaßnahmen sieht die US-Notenbank bislang keine grundlegende Abkühlung der Konjunktur. Das Fed-Beige Book verweist auf stabile wirtschaftliche Aktivitäten. Die Fed selbst geht nur von kurzfristigen Effekten der Handelspolitik aus. Der Leitzins blieb daher bei 4,25 Prozent bis 4,50 Prozent um die stabile Entwicklung nicht zu gefährden.
Handelskonflikt – Untersuchung von Trumps Zollpolitik
Ein Handelsgericht in New York hatte zentrale Teile der US-Zollpolitik von Präsident Trump für rechtswidrig erklärt. Die Richter entschieden, dass Trump mit der Berufung auf das Notstandsgesetz IEEPA seine Kompetenzen überschritten habe. Die betroffenen Sonderzölle, darunter jene vom 02. April, sollten entsprechend aufgehoben werden, doch die Euphorie über die beendeten Strafzölle hielt nur kurz an, denn kurz danach setze ein Bundesberufsgericht in den USA die Zölle von US-Präsident Donald Trump wieder in Kraft. In einer Verfügung hieß es, dass der Fall nun überprüft wird und hierfür die Parteien ihre Stellungnahmen einreichen sollen. Laut Medienberichten soll das Team von Trump bereits an einem Plan B arbeiten für den Fall, dass das Berufungsgericht sich gegen die Strafzölle entscheidet.
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Quartalszahlen von NVIDIA – Zwischen KI-Boom und geopolitischem Gegenwind
Der US-Chiphersteller NVIDIA hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2026 mit einem Umsatzanstieg von fast 70 Prozent auf 43,4 Mrd. US-Dollar seine Aktionäre mehr als zufrieden gestellt. Auch das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 0,96 US-Dollar über den Prognosen. Haupttreiber war die anhaltend starke Nachfrage nach KI-Chips insbesondere im Rechenzentrumsbereich. CEO Jensen Huang hob die Bedeutung des neuen KI-Supercomputers Blackwell NVL72 hervor, der bereits in Serie produziert wird. Trotz starker Zahlen fiel der Ausblick mit erwarteten 45 Mrd. US-Dollar Umsatz schwächer aus. Grund sind die US-Exportbeschränkungen für Chips nach China, die in diesem Quartal zu einem Umsatzverlust von rund 8 Mrd. US-Dollar führen könnten. Das Unternehmen warnt: Wenn China KI ohne US-Technologie aufbaut, droht ein langfristiger Wettbewerbsnachteil. Dennoch stieg die NVIDIA-Aktie nach Bekanntgabe der Zahlen um gute drei Prozent.
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Birkenstock – Großaktionär verkauft weiteres Aktienpaket
Der Finanzinvestor L Catterton trennt sich rund 10 Monate nach dem Börsengang erneut von einem großen Aktienpaket des Traditionsunternehmes Birkenstock. In einem öffentlichen Angebot bietet der Großaktionär bis zu 20 Millionen Aktien zu je 52,50 US-Dollar an – rund 3,3 Prozent unter dem letzten Börsenkurs. Trotz des Verkaufs bleibt L Catterton mit einem Anteil von rund 62,6 Prozent Mehrheitseigener. Birkenstock kündigte einen Aktienrückkauf im Wert von 200 Mio. US-Dollar an – zum selben Preis. Insgesamt könnte L Catterton einen Ertrag von rund 2,8 Mrd. US-Dollar erwirtschaften, wenn er das komplette Aktien-Paket verkauft. Das Unternehmen wurde 2021 für 4,3 Mrd. US-Dollar übernommen, heute liegt der Marktwert bei rund 10 Mrd. US-Dollar. Seit dem Börsengang konnte die Aktie um rund 18 Prozent zulegen.
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