Auf ein Drei-Jahres-Hoch ist die Aktie von CropEnergies geschossen und der Börsenwert bei rund 540 Mio. Euro gleich mit. Der jüngste Kursschub begann, als der Ethanol-Hersteller am 20. Dezember 2016 den Ausblick für das im Februar 2017 endende Geschäftsjahr angehoben hat, nachdem er bereits im Oktober die Umsatzprognose nach oben geschraubt hatte. Zwar sind die Ethanolpreise weiter unter Druck, einer der größten europäischen Ethanol-Hersteller profitierte im vergangenen Geschäftsquartal allerdings von den niedrigen Rohstoffpreisen wie etwa Getreide und Zuckerrüben, aber auch von gesunkenen Energiepreisen sowie geringeren Betriebskosten. Das operative Ergebnis im vergangenen Quartal lag zwar unter dem Vorjahresniveau, fiel jedoch besser aus als erwartet. Beflügelt wurde das Ergebnis zudem von der Anlage im britischen Wilton, die im vergangenen Sommer den Betrieb wieder aufgenommen hatte.
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Bremst Trump den Ethanol-Bereich aus?
Die weitere Entwicklung wird allerdings auch von der Politik in den USA abhängen. Nach dem Amtsantritt von Donald Trump rückt auch der Ethanol-Sektor in den Fokus der Anleger, weil Trumps Politik von großer Bedeutung für die Industrie sein wird. Nachdem die Umweltschutzbehörde EPA im November 2016 angekündigt hatte, dass die Ölraffinerien im Jahr 2017 Rekordmengen von Biosprit dem herkömmlichen Sprit beimischen müssten, könnte Trump diese Pläne abschwächen. Sollte es dazu kommen, dass die Raffinerien weniger Ethanol als bislang geplant beimischen, würde der Rohstoff unter Preisdruck kommen, zumal die US-Ethanol-Hersteller versuchen dürften, verstärkt Ethanol ins Ausland zu verkaufen.
Allerdings sind die Preise zuletzt bereits kräftig gefallen - in die Nähe des Drei-Monats-Tiefs. In dem Umfeld würden sich die Perspektiven für die Ethanol-Hersteller eintrüben, insbesondere wenn die Preise für Agrarrohstoffe wie Weizen und Mais fallen würden. Anleger im Ethanol-Bereich sollten daher die Ankündigungen von Donald Trump genau verfolgen. Vor allem von seiner Politik dürfte abhängen, ob der Aufwärtstrend bei dem Papier von CropEnergies anhält.
Verbio fährt allen davon
Die Aktie des Biospritherstellers Verbio hat einen Lauf. In den vergangenen sechs Monaten verdoppelte sich der Titel. Lohnt es sich noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen?
Prächtige Stimmung bei den Anlegern von Verbio: Nach der Rally der vergangenen Monate sieht das Papier wie eine Fahnenstange aus. Der Hersteller von Biodiesel, -ethanol und -methan hat Mitte Januar nach der Vorlage starker Halbjahreszahlen die Gewinnprognose für das Fiskaljahr 2016/17, das im Juni endet, um fast zwei Drittel angehoben. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll nun „in der Größenordnung von 90 Mio. Euro“ liegen, nachdem Vorstandschef Claus Sauter zuvor lediglich 55 Mio. in Aussicht gestellt hatte. Für Zuversicht sorgen vor allem die seit Jahresmitte kräftig gestiegenen Biodieselpreise. Der Biokraftstoff ist der wichtigste Gewinnlieferant von Verbio. Zur starken Geschäftsentwicklung trägt auch bei, dass die Firma in den Bereichen Biodiesel und -ethanol praktisch komplett ausgelastet ist, was für eine starke operative Marge sorgt.
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Bald weniger Biosprit?
Nach der Rally ist - im Gegensatz zu früher - der Börsenwert von Verbio mit 670 Mio. Euro deutlich größer als der des Ethanol-Herstellers CropEnergies, einer Tochter von Südzucker (540 Mio. Euro). Während die Perspektiven von CropEnergies nicht zuletzt von der Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump und seinen Maßnahmen für die US-Ethanol-Industrie beeinflusst werden, hat Verbio derartige Probleme nicht. Denn während der Anteil von Diesel-Fahrzeugen in Europa bei rund 50 Prozent liegt, beträgt er in den USA lediglich drei Prozent.
Für Verbio ist die Politik der EU-Kommission und deren weitere Pläne für den Biospritsektor, die die Kommission Ende November 2016 vorgestellt hat, wesentlich bedeutsamer. Die Pläne stoßen beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie VDB allerdings auf scharfe Kritik. „Der Entwurf der Erneuerbare-Energien-Richtlinie II sieht vor, dass der Beitrag konventioneller Biokraftstoffe bis zum Jahr 2030 halbiert wird. Dann dürfen Biodiesel und Bioethanol aus Anbaubiomasse noch 3,8 Prozent ausmachen.“, schrieb der VDB Ende November. Langfristig drohen also Unannehmlichkeiten, mittelfristig dürfte Verbio aber noch profitieren, denn der Anteil der erneuerbaren Energien macht heutzutage einen Anteil von rund fünf Prozent am Energieverbrauch im Straßenverkehr aus - etwa 90 Prozent stammen von Biokraftstoffen. Bis 2020 müsse der Anteil erneuerbarer Energien im Kraftstoff auf zehn Prozent steigen, sieben Prozent hiervon dürften durch Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse gestellt werden.
Wegen der florierenden Geschäfte bei Verbio sehen Anleger erst einmal über die langfristigen Herausforderungen hinweg. Wie lange die Party bei der Verbio-Aktie anhält, wird daher vor allem von der Entwicklung der Biodieselpreise abhängen. Für die nächsten Kursimpulse dürfte die Vorlage des Halbjahresberichts am 9. Februar sorgen.
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