Optionsscheine, die „im Geld“ liegen, besitzen einen inneren Wert. Im Geld sind Call-Optionsscheine, wenn der aktuelle Kurs des Basiswertes über dem Basiskurs liegt, und Put-Optionsscheine, wenn der Basiskurs über dem aktuellen Kurs des Basiswertes liegt.
Vom Markt „erwartete“ Volatilität (prozentuale Kursschwankungsbreite) eines Finanzinstruments. Sie kann höher oder niedriger sein als die Volatilität in der Vergangenheit (historische Volatilität), je nachdem, ob die Marktteilnehmer stärkere oder schwächere Kursausschläge erwarten. Diese erwartete Volatilität ist ein bestimmender Faktor bei Optionspreisen. Ändert sich die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer bezüglich der Kursbeweglichkeit eines Basiswertes, so hat dies in der Regel massive Auswirkungen auf die Kurse von Optionen und Optionsscheinen.
Kennzahl, die die Entwicklung bestimmter Größen – hier: die Entwicklung der Kurswerte von Wertpapieren – über die Zeit zum Ausdruck bringt. Sie gibt die Grundtendenz an einem Kapitalmarkt an. An der Börse stehen vor allem die wichtigen Aktienindizes im Vordergrund des Interesses. Neben Branchenindizes werden vor allem die allgemeinen Indizes beachtet, in denen die Aktien der wichtigsten Unternehmen eines Landes repräsentiert sind. Zusammenstellung und Genauigkeit einzelner Aktienindizes weisen große Unterschiede auf. In den meisten Indizes sind die Einzelaktien nach ihrer Marktkapitalisierung gewichtet – so z. B. im DAX® und im S&P® 500. Am Optionsscheinmarkt spielen Indizes als Basiswerte von Index-Optionsscheinen eine wichtige Rolle.
Call-Optionsschein mit einem Index als Basiswert. Da der „Bezug“ eines Index aus nahe liegenden Gründen nicht möglich ist – im Gegensatz etwa zu Aktien bei Aktienoptionsscheinen –, ist in den Emissionsbedingungen regelmäßig bei Fälligkeit der Wertpapiere ein Barausgleich vorgesehen.
Optionsschein, dessen Basiswert ein Index ist. Verbreitet sind Optionsscheine auf Aktienindizes wie z. B. den DAX®, den NASDAQ, den Nikkei oder die STOXXSM-Indizes, aber auch auf Rohstoffindizes und andere mehr. Mit Index-Optionsscheinen kann auf die Börsenentwicklung eines ganzen Landes, eines Währungsraums oder einer Branche spekuliert werden, was in den letzten Jahren zu ihrer großen Verbreitung an deutschen Börsen beigetragen hat.
Wertpapier, das die Entwicklung eines Index nachvollzieht. Index-Zertifikate bieten gegenüber dem Kauf von Einzelaktien den Vorteil der Diversifikation und sind so auch eine Alternative zu Fonds, zumal im Gegensatz zu Letzteren kein Ausgabeaufschlag anfällt. Manche Index-Zertifikate haben eine beschränkte Laufzeit, viele von ihnen sind jedoch mit unbeschränkter Laufzeit (jedoch mit Kündigungsmöglichkeit für den Emittenten) ausgestattet. Neben Zertifikaten auf klassische Indizes wie z. B. den DAX® oder S&P 500® gibt es mittlerweile auch Papiere auf durch die Emittenten selbst berechnete Indizes. Index-Zertifikate werden häufig mit einem Bezugsverhältnis von 100:1 emittiert, so dass ein Zertifikat jeweils ein Prozent des jeweiligen Index abbildet.
Geldentwertung (Sinken des Geldwertes), die sich durch ständiges Steigen des Preisniveaus für Endprodukte (Konsumgüter, Investitionsgüter) ausdrückt. Nach klassischer Theorie entsteht eine Inflation durch anhaltende überhöhte Güternachfrage über das gesamtwirtschaftliche Güterangebot hinaus. Erfahrungsgemäß geht sie mit einer Erhöhung der umlaufenden Geldmenge und/oder der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes einher.
Maß für den allgemeinen Preisanstieg in einem bestimmten Zeitraum. Die in Prozent ausgedrückte Inflationsrate besagt, in welchem Ausmaß die allgemeinen Lebenshaltungskosten zu einem Zeitpunkt im Vergleich zu einem früheren Zeitpunkt angestiegen sind.
Der innere Wert, auch Substanzwert oder Parität genannt, gibt den tatsächlichen Wert eines Optionsrechts bei der Ausübung an. Er errechnet sich bei Call-Optionsscheinen nach der Formel: aktueller Kurs des Basiswertes – Basiskurs, bei Put-Optionsscheinen entsprechend: Basiskurs – aktueller Kurs des Basiswertes. Bei einer anderen Bezugsmenge als 1 muss auch diese in die Berechnung mit einbezogen werden. Zur Veranschaulichung ein Beispiel: Der innere Wert eines Call-Optionsscheins mit einer Bezugsmenge von 1/5 und einem Basiskurs von 100 Euro, dessen Basiswert aktuell bei 200 Euro notiert, beträgt: (200 – 100) : 5 = 20 Euro. Optionsscheine mit positivem inneren Wert liegen im Geld, solche mit negativem innerem Wert aus dem Geld. Beträgt der innere Wert genau oder fast genau null, so notiert der betreffende Optionsschein am Geld.
Person, die kursrelevante Informationen über ein Wertpapier früher als die Öffentlichkeit erfährt.
Die andauernde Unfähigkeit eines Unternehmens (oder allgemein: eines Wirtschaftsubjekts), fälligen finanziellen Verpflichtungen nachkommen zu können. Insolvenzgründe sind Zahlungsunfähigkeit und – bei Kapitalgesellschaften – Überschuldung. Zur Insolvenzabwicklung dienen die gerichtlichen Konkurs- und Vergleichsverfahren sowie der außergerichtliche Vergleich zwischen Schuldner und Gläubigern.
Chart, der den Kursverlauf eines bestimmten Handelstages detailliert abbildet. Intraday-Charts spielen vor allem für extrem kurzfristige Investments eine Rolle und dienen den Ableitung von Handelssignalen an den Futures-, Options- und Aktienmärkten.
Bezeichnung für eine Situation, in der die Umlaufrenditen von Anleihen tendenziell umso höher liegen, je kürzer ihre Restlaufzeit ist. Die inverse Zinsstrukturkurve ist gewissermaßen die Umkehrung der normalen Situation am Kapitalmarkt: Je länger die Laufzeit, desto höher – bei gleicher Bonität des Schuldners – liegt die Anleihenrendite.
Bezeichnung für festverzinsliche Wertpapiere, die eine gute Bonität aufweisen und somit „Investmentqualität“ haben. Der Begriff wird häufig in Abgrenzung zu Junk Bonds verwendet. Als Untergrenze für Investment Grade-Anleihen gilt ein Rating von BBB- (Standard & Poor’s®) bzw. Baa3 (Moody’s).
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