Interview mit Jörg Scherer

18 Dezember 2025

Interview mit Jörg Scherer

Quelle: Jörg Scherer, Leiter Technische Analyse bei HSBC Deutschland

Wie bist du damals zum Thema Börse gekommen?

Durch das gute alte Börsen-Planspiel. In den 90ern habe ich Charts noch per Hand gezeichnet (vor allem Point & Figure), parallel zum Studium die CFTe-Ausbildung gemacht und sogar meine Diplomarbeit über Technische Analyse geschrieben. Spätestens da war klar: Mein Weg war gezeichnet – im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Wenn du auf 20 Jahre Daily Trading zurück blickst – was hat sich aus deiner Sicht am meisten verändert?

Ganz klar: die Informationsmöglichkeiten. Was früher nur Profis vorbehalten war, kann heute jeder mit ein paar Klicks abrufen. Die Kunst ist mittlerweile weniger „finden“ als „filtern“. Es gibt alles – nur nicht alles ist relevant.

 

Lagst du mit einer Analyse schon mal so richtig daneben?

In jedem Fall! Erfahrung ist die Summe aller Irrtümer – in 20 Jahren habe ich einige Erfahrungen gesammelt 😉. Doch auch dabei helfen Charts, denn die Kursverläufe liefern nicht nur Hinweise auf die Kursziele nach oben, sondern geben oftmals auch klare Stop-Loss-Marken mit auf den Weg.

Was sind für dich die wichtigsten Grundpfeiler einer guten Chartanalyse?

Möglichst viele unterschiedliche Verfahren zusammenzufügen, denn der Techniker sucht immer nach sich bestätigenden Argumenten. Noch wichtiger: Anlegern klare Absicherungsmarken mitzugeben. Schließlich ist Geldanlage/ Trading kein Sprint, sondern eher ein Marathon – wer gewinnen will, muss auch bei km 40 noch auf der Strecke sein. Heißt konkret: Auch nach einer Durststrecke müssen Anleger noch in der Lage sein, den nächsten Trade zu machen.

 

Nach 20 Jahren Chartanalyse, welchen Tipp würdest du Neulingen in der Charttechnik mitgeben?

Informiert euch – lest alles, was ihr in die Finger bekommt. Eure Lernkurve wird es euch danken. Die tägliche Lektüre des „Daily Trading“ ist dabei ein Anfang.

 

Hast du einen „Lieblingswert“?

Nein – ich halte mich da streng an Peter Lynch: „Verliebe dich nie in eine Aktie.“ Aktuell stehen z. B. Defence-Titel und die Technologietitel im Fokus, früher gab es den „home bias“ und während der Corona-Pandemie den Trend um die Impfstoffhersteller – will sagen, in den letzten 20 Jahren haben die Favoriten regelmäßig gewechselt.

Quelle: Jörg Scherer, 2008

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Wenn du nur noch ein einziges Verfahren der Technischen Analyse nutzen dürftest – welches wäre es?

Ganz klar: Momentum/Relative Stärke. Gewinner bleiben Gewinner – diese Annahme ist nah am Markenkern der Technischen Analyse, wonach der einmal etablierte Trend sich fortsetzen wird. Diese These wird durch meine eigenen Tests und Auswertungen ebenfalls bestätigt.

 

Was motiviert dich nach 20 Jahren immer noch jeden Tag zur Chartanalyse?

Jeder Tag ist anders, da sich auch die Märkte stetig verändern. Was den Job aber wirklich ausmacht, sind die Begegnungen mit vielen tollen Menschen, die ich im Rahmen meiner Tätigkeit treffen darf. Auch nach 20 Jahren ein absoluter Traumjob.

 

Erstellst du deine Analysen mit einem rein rationalen Blick oder hat es auch etwas mit dem „gewissen Bauchgefühl“ zu tun?

Gerade im Bereich der Charttechnik fließen auch subjektive Komponenten wie auch „Erfahrungen“ mit ein. Ich versuche aber auch immer wieder, objektive Auswertungen einfließen zu lassen, um den Ermessensspielraum zu reduzieren. Oftmals bieten sich jedoch die besten Gelegenheiten, wenn beides zusammenkommt.

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