Die Krise bei Deutschlands größtem Stahlhersteller thyssenkrupp verschärft sich unter dem neuen Vorstandschef Guido Kerkhoff. Er hat zuletzt erneut eine Gewinnwarnung abgegeben, woraufhin die Aktie eingebrochen ist und am 32-Monats-Tief notiert. Vor allem wegen der Risiken aus Kartellverfahren stellte Kerkhoff für das im September beendete Geschäftsjahr 2017/18 einen Gewinn von lediglich 100 Mio. Euro in Aussicht, gegenüber 271 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Zudem hat der Firmenchef den Ausblick für den bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,8 auf 1,6 Mrd. Euro gesenkt. Das Bundeskartellamt ermittelt wegen mutmaßlicher Kartellabsprachen in der Vergangenheit, weshalb der Konzern Rückstellungen bildet.
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Zudem bekommt der Stahlgigant weitere Belastungen im Geschäft mit Autoteilen und mit der Aufzugssparte zu spüren. Investoren haben daher Sorgen vor einer weiteren Abkühlung des Wachstums der Weltwirtschaft, was gleichzeitig die Stahlnachfrage weiter dämpfen würde. Das drückt sich auch im Wirtschaftswachstum der Euro-Zone aus, die um lediglich 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen ist. Damit hat sich das Plus im Vergleich zum Vorquartal halbiert. Kopfzerbrechen bereitet Anlegern zudem, dass der Einkaufsmanagerindex für die weltweite Industrie, den die englische Researchfirma IHS Markit veröffentlicht, im Oktober auf das niedrigste Niveau seit fast zwei Jahren gesunken ist.
Salzgitter und Klöckner rutschen ebenfalls ab
Kerkhoff hatte erst Ende Juli, also wenige Wochen nach dem Rücktritt seines Vorgängers Heinrich Hiesinger, die Prognose eingedampft und damit Investoren schockiert. Den Geschäftsbericht legt das Unternehmen am 21. November 2018 vor. Die Nachrichten von thyssenkrupp haben auch das Papier des Wettbewerbers Salzgitter mit nach unten gerissen, es notiert am 16-Monats-Tief. Vom schwierigen Stahlumfeld ist auch ein SDAX®-Wert betroffen, nämlich die Aktie des Stahl- und Metallhändlers Klöckner, die in die Nähe der Fünf-Jahres-Tiefs abgerutscht ist. Investoren befürchten, dass der Rückgang der Stahlpreise das Ergebnis von Klöckner belastet.
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Salzgitter | Klöckner & Co |
ArcelorMittal zählt auf robuste Stahlnachfrage
Ebenso wie die Aktien der drei deutschen Unternehmen ist auch jenes des weltweiten Branchenprimus ArcelorMittal (Börsenwert 22,7 Mrd. Euro) auf Talfahrt, dabei lagen die Ergebnisse für das dritte Quartal laut Reuters weitgehend im Rahmen der Schätzungen der Analysten. Das Unternehmen produziert auch in den USA und profitiert daher von den US-Strafzöllen von 25 Prozent auf Stahl, wodurch die Importe aus China und Europa reduziert werden. Der Konzern sagte, ihm kämen die protektionistischen Maßnahmen insgesamt zugute, weil sie zu Preissteigerungen führen würden. Aufgrund dieser Sondersituation gab sich Finanzchef Lakshmi Mittal zuversichtlich. „Wir sehen weiterhin eine robuste Nachfrage und eine gute Auslastung über all unsere Stahlsegmente hinweg“, sagte der Finanzvorstand. Er bestätigte die Prognose, dass der weltweite Bedarf im laufenden Jahr um zwei bis drei Prozent zulegen werde. Allerdings war der Stahlabsatz von ArcelorMittal im dritten Quartal um 5,5 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal gesunken, wobei Europa mit einem Minus von 7,7 Prozent besonders kräftig nachgegeben hat.
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