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In diesem Artikel erwartet Sie:
- Technische Schlüsselmarken zu Euro und Dollar
- Ein Einblick in die Volatilität von Euro und Dollar
- Eine Einschätzung zum potenziellen neuen Trend
- Ein fundamentaler Fakten-Check
- Besondere Chartmuster mit Signalwirkung
- Jahres-Pivotpunkte in der Analyse
- Saisonale und zyklische Hinweise, die Sie für 2026 kennen sollten
Vor Jahresfrist starteten wir unseren Ausblick auf der Währungsseite mit dem bekannten Zitat des ehemaligen US-Finanzministers John Connally: „Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem.“. Dieses Bonmot ist aktueller denn je. Schließlich hat der Anstieg des Euro im Vergleich zum US-Dollar hierzulande einigen Anlegerinnen und Anlegern, vor allem in der Phase von Februar bis September, tiefe Sorgenfalten bereitet. Wird dieses Problem uns Europäer weiter begleiten? Setzt der Euro seinen Aufwärtstrend fort? Wo liegen die größten Überraschungspotenziale? Das sind entscheidende Fragestellungen beim Blick in die große FX-Glaskugel des Jahres 2026. Im Folgenden begeben wir uns auf eine charttechnische Spurensuche. Wir starten mit einer kleinen Rückblende: „Das Jahr der Entscheidung – endlich ein neuer Trend?“ Mit diesem Vorjahres-Titel haben wir ins Schwarze getroffen. Auf dem Weg dorthin musste das Währungspaar im Februar mit 1,0142 USD nochmals ein neues Verlaufstief verkraften, ehe der Euro die Kurve bekam, einen neuen Aufwärtstrend etablierte und endlich auch den Basis-Baissetrend seit 2008 zu den Akten legte. Aus dieser Entwicklung resultiert eine bemerkenswerte Jahreskerze, auf die wir später ausführlich eingehen werden.
Vor dem Hintergrund der angespannten geopolitischen Lage, immer neuen Zollstreitigkeiten sowie der deutlich anziehenden Langfristzinsen gilt es, die entscheidenden charttechnischen Leitplanken abzustecken. Schließlich könnte der Druck im Sinne des angeführten Connally- Zitats auch 2026 hoch bleiben. In guter alter Tradition steigen wir in den Währungsausblick mit der Analyse der Schwankungsintensität der europäischen Valuta zum Greenback ein. Nach dem Motto: „Die Vola ist tot, lange lebe die Vola!“ verfolgen wir seit 2019 die jährlichen Hoch-Tief-Spannen des Währungspaars zurück bis in die 1970er Jahre. Vor Einführung der europäischen Einheitswährung wurden die Jahresschwankungsbreiten auf Basis des DM/USD-Wechselkursverhältnisses zurückgerechnet. „Aufhänger“ war damals die historisch extrem niedrige High-Low-Spanne, wovon auch die Investmentjahrgänge 2023 und 2024 geprägt waren. Erwartungsgemäß hat die historische Bewegungsarmut den Grundstein für den Vola-Impuls des Jahres 2025 gelegt. Schließlich lagen im zu Ende gehenden Jahr zwischen Jahreshoch (1,1918 USD) und -tief (1,0142 USD) knapp 18 US-Cents (siehe Chart), was ziemlich exakt dem langfristigen Mittel entspricht.
EUR/USD High-Low Spanne ab 1974

Quelle: LSEG, HSBC; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Mit anderen Worten: Nach der zweit- bzw. drittniedrigsten Handelsspanne der vergangenen 50 Jahre ist die jährliche Hoch-Tief-Spanne nahezu zum Mittelwert zurückgekehrt. Hier hat also tatsächlich eine echte „mean reversion“ stattgefunden. Apropos langfristiger Mittelwert: Seit 2012 befindet sich das Währungspaar generell in einem „low volatility“- Regime. So wurde der langfristige Durchschnitt in 10 der letzten 14 Jahre zum Teil deutlich unterschritten, während lediglich zwei Jahre eine größere jährliche Schwankungsbreite als 0,18 USD aufwiesen. 2018 und eben 2025 wurde der Durchschnitt fast punktgenau getroffen. Unter dem Strich zählen niedrige EUR/USD-Schwankungen deshalb zum absoluten Markenzeichen der letzten Dekade. Gerade in Bezug auf die Volatilität gibt es oftmals diese „Rückkehr zum Mittelwert“, was uns nahtlos zu einer Basisannahme der Technischen Analyse bringt. Phasen mit geringen Schwankungen haben in der Vergangenheit an den Kapitalmärkten regelmäßig den Grundstein für den nächsten Trendimpuls gelegt und umgekehrt. Da sich in den letzten anderthalb Dekaden ein gewisses Bewegungspotenzial aufgestaut hat, drängt sich die Frage auf, ob der in den zurückliegenden zwölf Monaten eingeleitete Trend anhalten wird.
EUR/USD High-Low-Spanne ab 2002

Quelle: LSEG, HSBC; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Die Prognose einer „erhöhten Volatilität“ geht traditionell „leicht“ von der Hand. Beim Herausarbeiten der neuralgischen Punkte, an denen sich dieses „Mehr an Schwankungen“ entladen könnte, hilft der Blick über den Tellerrand hinaus, auf die fundamentalen Prognosen des Währungspaars. Möglicherweise handelt es sich um die beste aller Welten, wenn beide Analysemethoden „Hand in Hand“ gehen. In jedem Fall liefert die Auswertung der fundamentalen EUR/USD-Prognosen oftmals einen wichtigen Hinweis, ab welchen Marken überraschendes FX-Terrain betreten wird. Decken sich diese kritischen Niveaus mit wichtigen Unterstützungen bzw. Widerständen, dann sollten Anlegerinnen und Anleger hellhörig werden. Zur Analyse der fundamentalen Jahresprognosen ziehen wir die monatliche Reuters FX-Poll heran. Die insgesamt 56 teilnehmenden Banken erwarten auf 12-Monats-Sicht im Mittel eine EUR/USD-Notiz von 1,19 USD. Nur elf Institute (18 %) prognostizieren auf Jahressicht einen Währungskurs unterhalb des aktuellen Niveaus von 1,16 USD – die skeptischste Vorhersage liegt bei der Marke von 1,10 USD, während die optimistischste einen Anstieg auf 1,25 USD prognostiziert. Passend zum etablierten EUR-Aufwärtstrend sind die teilnehmenden Banken in der Summe recht optimistisch für die europäische Einheitswährung gestimmt.
Vor allem der Mittelwert von 1,20 USD ist auch charttechnisch von großer Relevanz und besitzt deshalb im weiteren Verlauf unseres Jahresausblicks einen hohen Wiedererkennungswert. Im Umkehrschluss geben die fundamentalen Prognosen einen klaren Hinweis darauf, aus welcher Richtung 2026 Überraschungen kommen könnten. So würde ein schwacher Euro die Mehrheit der Marktteilnehmer auf dem falschen Fuß erwischen und Anpassungsbedarf bei den erwähnten Prognosen auslösen. In diesem Kontext gilt ein Zitat von Paul Watzlawick als Mahnung, denn „der Glaube, es gebe nur eine Wirklichkeit, ist die gefährlichste Selbsttäuschung.“ Wenn Marktteilnehmer dieser Selbsttäuschung erliegen, drohen Positionsschieflagen und in der Folge größere Währungsschwankungen. Da das Glück diejenigen bevorzugt, die darauf vorbereitet sind, werden wir die wichtigsten Schlüsselmarken aufzeigen, an denen sich dieses FX-Überraschungspotenzial entladen könnte. Mithilfe eines möglichen Währungsfahrplans für 2026 wollen wir Devisenanleger bei der Vorbereitung auf die Herausforderungen der kommenden zwölf Monate unterstützen. Als Ausgangspunkt unserer Vorhersagen wählen wir traditionell den Jahreschart des Währungspaars EUR/USD (siehe Chart).
Goldpreis Jahresveränderungen

Quelle: LSEG, tradesignal; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
In der höchsten aller Zeitebenen auf Jahresbasis ergibt sich derzeit eine besondere Konstellation. Die geringen Hoch-Tief-Spannen der Jahre 2023/24 haben wir oben bereits diskutiert. Charttechnisch verblieben diese beiden Jahreskerzen dabei innerhalb des Pendants von 2022. Die dadurch entstehenden Innenstäbe wurden nun mit einem bemerkenswerten „bullish engulfing“ nach oben aufgelöst. Bei genauem Hinsehen umschließt der Körper des Jahres 2025 sogar die Pendants der drei(!) vorangegangenen Jahre (siehe Chart). Per saldo bestätigt dieses konstruktive Kerzenmuster die „Hammer“-Umkehrformation aus dem Jahr 2022. Was aber noch viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass der Euro im Vergleich zum US-Dollar damit endlich den im Jahr 2008 etablierten Abwärtstrend überwinden konnte. Per saldo spielen die letzten Jahreskerzen eine entscheidende Rolle beim langfristigen Gezeitenwechsel des Währungspaars. Der Bruch eines 17 Jahre lang bestehenden Abwärtstrends kann in diesem Kontext nicht hoch genug eingeschätzt werden. Darüber hinaus fördert der Jahreschart ein weiteres spannendes Detail zutage: Seit 2018 spielt das diesjährige Ausbruchslevel von 1,12 USD immer wieder eine bedeutende Rolle.
In sieben der letzten acht Jahre hat das Währungspaar auf diesem Niveau entweder das Jahrestief, die Eröffnung, den Jahresschlusskurs oder aber das Jahreshoch ausgeprägt. 2025 diente diese Hürde dann als entscheidende Ausbruchsmarke. Deshalb ist dieses Niveau zukünftig als strategischer Stopp zur Risikobegrenzung prädestiniert. Auf der Oberseite definieren die Hochs von 2020/21 bei 1,2309/1,2349 USD sowie der Mehrjahreshochpunkt bei 1,2555 USD aus dem Jahr 2018 markante Widerstände. Damit stellt das Währungspaar EUR/USD letztlich ein Lehrbuchbeispiel für den Mehrwert einer langfristigen Chartbetrachtung dar, denn die diskutierten Schlüsselmarken dürften in der Zukunft als strategischer Taktgeber fungieren. Im nächsten Schritt möchten wir die Zeitebene herunterbrechen – eine Vorgehensweise, die wir sehr schätzen und regelmäßig im „HSBC Daily Trading“ anwenden. Schließlich stellt die Verknüpfung unterschiedlicher Zeitebenen einen der elementaren Vorteile der Technischen Analyse dar. Auch im 6-Monats-Chart liegt eine bemerkenswerte Kerzenkombination vor (siehe Chart). Zunächst lässt sich hier das „Hammer“-Umkehrmuster von 2022 noch klarer erkennen.
EUR/USD (Halbjahreschart)

Quelle: LSEG, tradesignal; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Was aber wirklich ins Auge sticht, ist die Kerze des 1. Halbjahres 2025. Es handelt sich nicht nur um einen dynamischen weißen Block, sondern um ein sechsfaches „bullish engulfing“. Das heißt, die Körper der sechs vorangegangenen Halbjahreskerzen werden umschlossen (siehe Chart)! Letztlich ist dieses Candlestickmuster ein echtes „Statement“ und unterstreicht die langfristige Trendwende. In diesem Kontext müssen wir nochmals auf die Marke von 1,12 USD zurückkommen. Schließlich diente diese als „game changer“ in Form der Nacken - linie einer Bodenbildung. Abgeleitet aus deren Höhe ergibt sich ein kalkulatorisches Kursziel im Bereich von 1,23 USD. Interessanterweise harmoniert dieses Anlaufziel bestens mit den Hochpunkten von 2021 bzw. 2020. Obwohl wir die Bedeutung des 1,12er-Levels zur strategischen Absicherung bereits hinreichend gewürdigt haben, wird dieser durch das 61,8 %-Fibonacci-Retracement des Abwärtsimpulses von 2021/22 (1,1274 USD) bzw. die 38,2 %-Korrektur der Baissebewegung von 2014 bis 2022 (1,1237 USD) noch zusätzlich untermauert. Unterhalb dieser absoluten Kernunterstützung stellt die ehemalige Abwärtstrendlinie seit 2008 (akt. bei 1,1034 USD) einen weiteren Rückzugsbereich dar.
Da ein Bruch der Bastion bei gut 1,12 USD einem echten charttechnischen Nackenschlag gleichkäme, können Anlegerinnen und Anleger die Tragweite dieses Stresslevels unter dem Blickwinkel eines aktiven Money Managements gar nicht hoch genug einschätzen. „Nicht alles, was zählt, kann gezählt werden, und nicht alles, was gezählt werden kann, zählt.“ Im Sinne dieses Zitats von Albert Einstein verzichten wir auf die Analyse des Quartalscharts. Stattdessen kommen wir gleich zum Monatschart des Währungspaars EUR/USD. Jedes Luftholen oberhalb der Marke von 1,12 USD ist als grundsätzlich konstruktiv einzustufen. Die wichtigste Aufgabe des Technikers ist es, Anlegerinnen und Anleger auf die „richtige“ Seite des Trends zu bringen. Anders ausgedrückt: Es gilt durch Lesen der Spuren im Kursverlauf, ein Engagement entgegen des übergeordneten Trends unbedingt zu verhindern. Dank des langfristigen Ab wärtstrendbruchs (auf Monatsbasis akt. bei 1,1132 USD) sowie der vorliegenden Bodenbildung hat 2025 ein entscheidender Regimewechsel zugunsten der europäischen Einheitswährung stattgefunden. Auf dem Weg zum Kursziel bei 1,23 USD stecken die 200-Monats-Linie (akt. bei 1,1960 USD) sowie die 38,2 %-Korrektur der gesamten Abwärtsbewegung von 2008 bis 2022 (1,2019 USD) wichtige Etappenziele ab.
EUR/USD (Monatschart)

Quelle: LSEG, tradesignal; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Zur Bestätigung der wichtigsten Chartmarken 2026 haben wir noch einen weiteren (charttechnischen) Pfeil im Köcher: Traditionell berechnen wir in unserem Jahresausblick sogenannte Pivotpunkte. Vereinfacht lassen sich aus dem Hoch-, dem Tief- und dem Schlusskurs der Vorperiode durch Durchschnittsbildung neuralgische Punkte für die Folgeperiode ableiten. Besonders aktive Trader wissen die Bedeutung dieser Durchschnittskurse als zukünftige Widerstands- bzw. Unterstützungsmarken zu schätzen! Aus unserer Sicht verdienen die Jahres- Pivotpunkte eine gesonderte Erwähnung, wenn sie mit anderen technischen Marken zusammenfallen. An dieser Stelle sollten Investorinnen und Investoren hellhörig werden, denn der Mittelwert aus dem Hoch-, dem Tief- und dem Schlusskurs von 1,1224 USD (Stand: 02.12.2025) dürfte ein vielzitiertes „Déjà-vu“ hervorrufen. Aber auch der aus diesem Durchschnitt abgeleitete Pivot-Widerstand (1,2305 USD) besitzt einen hohen Wiedererkennungswert. Schließlich ist er das dritte technische Kriterium, welches die Bedeutung dieses Anlaufziels unterstreicht. Pivot-Analyse at its best! Ansonsten besteht die Auffälligkeit, dass die objektiv zu ermittelnden Jahres- Pivotpunkte für 2026 aufgrund des Vola-Impulses des zu Ende gehenden Jahres recht weit auseinanderliegen.
EUR/USD – Jahres-Pivotpunkte

Quelle: LSEG, HSBC; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Bei der abschließenden Beurteilung der Perspektiven des Währungspaars darf die Analyse zyklischer Einflussfaktoren nicht fehlen. Angelehnt an den US-Präsidentschaftszyklus untersuchen wir deshalb das typische FXAblaufmuster in Zwischenwahljahren der USA. Dabei stellen wir die Entwicklung aus Sicht des US-Dollars dar. Das Wichtigste vorweg: Der Faktor „Saisonalität“ passt 2026 zum neuen EUR-Aufwärtstrend. Gemessen am typischen Verlauf von US-Zwischenwahljahren startet der Greenback zwar freundlich ins neue Jahr, doch wird schon bald ein zyklisches Hoch ausgebildet. Auf einen ersten USD-Abwärtstrend bis Anfang Mai folgen erneute Kursavancen des Greenback, sodass im Juni nochmals die Jahresauftaktnotierung überschritten wird. Letztlich gestaltet sich das erste Halbjahr als volatiles Nullsummenspiel, ehe sich die US-Valuta in der zweiten Jahreshälfte dann mit einem deutlichen saisonalen Gegenwind konfrontiert sieht (siehe Chart). Ein erneuter USD-Schwächeanfall ab Ende November sorgt in der historischen Betrachtung sogar für einen Schlusskurs auf Jahrestief. Zudem fallen 8 von 13 US-Zwischenwahljahre aus USDSicht negativ aus. Die Zyklik könnte also helfen, das oben genannte Kursziel bei 1,23 USD im Jahresverlauf 2026 zu erreichen.
USD/EUR in US-Zwischenwahljahren (saisonaler Chart)

Quelle: macrobond, HSBC; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Da wir bei der saisonalen Betrachtung den Blickwinkel bereits umgekehrt haben, behalten wir diese Perspektive bei und kommen im nächsten Schritt zur Analyse des USD-Index. Dieser spiegelt die Entwicklung des Greenback im Vergleich zu den sechs wichtigsten Handelswährungen EUR, GBP, JPY, CHF, CAD und SEK wider. Der Anteil des Euro an diesem Währungskorb beträgt knapp 58 Prozent. Auch hier liefert der langfristige Jahreschart wichtige Erkenntnisse. Anders als beim EUR/ USD-Kursverlauf wurden hier die jüngsten beiden „inside years“ noch nicht aufgelöst. Im Gegenteil: Es steht ein dritter Innenstab in Folge zu Buche (siehe Chart). Das heißt, der USD-Index verblieb in den letzten drei Jahren innerhalb der Leitplanken von 2022. Die damalige Jahreskerze setzt somit ganz wichtige Grenzen bei 115 bzw. 95 Punkten. Abseits der beschriebenen Innenstäbe fördert die Analyse des Jahrescharts noch ein weiteres Detail zutage: Isoliert betrachtet bildet die 2025er-Kerze ein scharfes „reversal“ in Form eines „bearish engulfing“, welches den vorangegangenen Spurt über die Hochs von 2016/17 bei 104 Punkten sowie zwei unterschiedliche Fibonacci-Retracements (105/104 Punkte) negiert. Aus Sicht der US-Valuta ein durchaus ernstzunehmender Nackenschlag.
USD-Index (Jahreschart)

Quelle: LSEG, tradesignal; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Das schwierige Fahrwasser, in dem sich der USD-Index befindet, dokumentiert auch der Monatschart. Seit dem Frühjahr pendelt der Währungskorb zwar um die 90-Monats-Linie (akt. bei 100 Punkten), doch übergeordnet lastet das Damoklesschwert Doppeltop auf der Kursentwicklung (siehe Chart). Rein rechnerisch ergibt sich aus dessen Höhe ein kalkulatorisches Abschlagspotenzial von 10 Punkten. Deshalb gilt es im neuen Jahr vor allem, den Aufwärtstrend seit 2011 (akt. bei 98 Punkten) zu beachten. Einen Bruch dieser Trendlinie definieren wir als entscheidenden Taktgeber für eine Fortsetzung der jüngsten USD-Schwäche. Über das Jahrestief von 2025 bei 96 Punkten und die untere Leitplanke der angeführten Innenstäbe auf Jahresbasis (95 Punkte) dürfte der Weg dann bis zur 200-Monats-Linie (akt. bei 92 Punkten) führen. Das Kursziel aus dem vorliegenden Doppeltop lässt sich sogar auf rund 90 Punkte taxieren. Aber auch in Sachen Stoppmanagement liefert der aktuelle Kursverlauf eine wichtige Orientierungshilfe. Schließlich würde eine nachhaltige Rückkehr in dreistelliges Kursterritorium das oben genannte Doppeltop negieren. Letztlich lohnt 2026 der Blick auf den USD-Index besonders, denn er könnte sich zu einer Art Frühwarnsystem im FX-Bereich entwickeln.
USD-Index (Monatschart)

Quelle: LSEG, tradesignal; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
Mit anderen Worten: 2026 kommt es im Verlauf des USD-Index möglicherweise zu einer früheren Richtungsentscheidung – vermutlich auch früher als bei EUR/USD selbst. Im Rahmen unserer ganzheitlichen Betrachtung des Währungspaars blicken wir als Letztes auf den Commitment of Traders-Report. Die wöchentlich von der US-Aufsichtsbehörde CFTC publizierten Daten eröffnen Anlegerinnen und Anlegern nochmals einen anderen Blickwinkel auf das Währungsgeschehen. Die großen Marktteilnehmer, die sogenannten Commercials, verfügen oftmals über das „glücklichere Händchen“ und liefern somit regelmäßig eine wertvolle Orientierungshilfe. In diesem Jahr gilt es zu beachten, dass aufgrund des längsten Shutdowns der Historie die Daten derzeit lediglich nach und nach veröffentlicht werden. Der letzte Datenpunkt stammt vom 21. Oktober. Die erste EURNetto- Longposition seit Langem war der Nährboden der Euro-Rally in diesem Jahr. Aktuell verfügen die „Commercials“ aber wieder über eine recht hohe EUR-Shortposition. Per saldo stellt die beschriebene Positionierung „pro Greenback“ ein Gegengewicht zur konstruktiven Chartlage des Währungspaars EUR/USD sowie zum zyklischen, saisonalen Gegenwind des kommenden Jahres dar.
CFTC-Daten EUR/USD (Wochenchart)

Quelle: macrobond; CFTC; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
„Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.“. Bei unserer EUR/USD-Prognose halten wir es in diesem Jahr ein wenig mit diesem Zitat, welches abwechselnd Mark Twain, Karl Valentin, Niels Bohr oder auch Winston Churchill zugeschrieben wird. Wir glauben an die Macht der Trends – in diesem Fall besser gesagt, an die Macht des Trendbruchs! Schließlich ist es alles andere als alltäglich, dass seit dem Jahr 2008 bestehende Trends gebrochen werden. Deshalb gehen wir von einem neuen EUR-Aufwärtstrend mit dem Anlaufziel bei 1,23 USD aus. Aufgrund der saisonalen Rahmenbedingungen dürfte es dem Währungspaar in der zweiten Jahreshälfte tendenziell leichter fallen, dieses Kursziel abzuarbeiten. Als „Katastrophenstopp“ ist dagegen die Marke von 1,12 USD prädestiniert. Oberhalb des Mehrjahreshochs bei 1,2555 USD beginnen unseres Erachtens die echten Überraschungspotenziale – spätestens ab diesem Niveau bekommt der ehemalige US-Finanzminister John Connally endgültig Recht. Wie immer gilt auch 2026: „make or break!“ Beides werden wir im „HSBC Daily Trading“ kommunizieren und dort auch unterjährig die wichtigsten Schaltstellen aufzeigen. Es lohnt sich also, unserem Newsletter und unseren Webinaren etc. zu folgen.
EUR/USD Ablaufplan 2026 (Monatschart)

Quelle: LSEG, tradesignal; Stand: 08.12.2025; 5-Jahreschart am Artikelende. Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.**
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