Nach einer mehrwöchigen Konsolidierung ist der Goldpreis zuletzt eingeknickt und notiert in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit Januar 2017. Nachdem China angekündigte hatte, am 15. Oktober die Mindestreservesätze für viele Banken um einen Prozentpunkt zu senken, um damit die Kreditvergabe anzukurbeln, war der Dollar gegenüber dem Renminbi deutlich gestiegen. Im Gegenzug sank der Goldpreis. China lockert, als Reaktion auf die Eskalation des Handelsstreits mit den USA, die Geldpolitik, um die eigene Wirtschaft anzukurbeln.
Zusätzlichen Rückenwind erhält der Dollar derzeit durch die steigenden Renditen. Nicht nur in den USA, sondern auch in Europa - insbesondere in Italien - sind die Anleiherenditen auf dem Weg nach oben. Die zehnjährigen italienischen Staatsanleihen notieren fast wieder bei 4 Prozent. Dieses Niveau wurde zuletzt im Jahr 2013 erreicht. Ein Grund hierfür ist das veröffentlichte Haushaltsbudget der italienischen Regierung, die ihr Defizit ausweiten will und für Diskussionen in der EU sorgt. Dies führte nicht nur zu steigenden Renditen in Italien, sondern auch zu einem Rückgang des Euro, der sich gegenüber des Dollars seinem 52-Wochen-Tief genähert hat und derzeit unter 1,15 USD notiert.
US-Notenbank sorgt für Anstieg der Zinsen
Die US-Wirtschaft leidet unter einem Anstieg der Inflation. Um einen noch deutlicheren Anstieg der Inflation zu verhindern, hat die US-Notenbank im September erneut die Leitzinsen angehoben. Zudem hat die Fed eine weitere Zinserhöhung für dieses Jahr angekündigt, 2019 sollen drei weitere folgen. Da Gold keine Zinserträge abwirft, sorgen steigende Renditen verzinster Kapitalanlagen für Druck auf den Preis des Edelmetalls.