Die USA und China haben vorläufig eine Einigung erzielt und Vereinbarungen zu Zöllen sowie zu seltenen Erden getroffen. Des Weiteren senkte die Federal Reserve (Fed) den Zinssatz bereits zum zweiten Mal in Folge. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat hingegen beschlossen, den Leitzins unverändert bei 2,0 % zu belassen. In Deutschland bleibt ein Wirtschaftswachstum weiterhin aus. Darüber hinaus veröffentlichten insgesamt fünf Unternehmen der Magnificent 7 ihre Quartalszahlen.
Neue Allzeithochs an den US-amerikanischen Aktienmärkten – negative Woche beim DAX®
Negative Woche für den DAX®: Der deutsche Leitindex notierte am Freitagmittag rund -0,8 % unter dem Schlusskurs der Vorwoche. In den USA hingegen erreichten der Nasdaq 100®, der S&P500® und der Dow Jones® jeweils ein neues Allzeithoch und lagen am Freitagmittag etwa 2,8 %, 1,1 % und 0,65 % über dem entsprechenden Vorwochenschluss.
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Was ist auf politischer Ebene passiert?
Das Treffen von Donald Trump und Xi Jinping lässt auf Fortschritte im Handelsstreit zwischen den beiden größten Volkswirtschaften, den USA und China, hoffen. Noch vor kurzem drohte Trump mit Zöllen von über 100 Prozent auf chinesische Waren ab Anfang November, während China im Gegenzug ankündigte, den Zugang zu seltenen Erden einzuschränken. Nun scheint es eine erste Einigung zu geben. China soll die verschärften Exportkontrollen für seltene Erden um ein Jahr aufschieben und erhält dafür Zusagen für geringe Zollsenkungen. Zudem stellt China große Käufe von Sojabohnen und weiteren Agrarprodukten aus den USA in Aussicht. Die vorläufige Vereinbarung weist jedoch noch einige unklare Details auf. Es liegt bislang kein schriftliches Abkommen vor, was das bisherige Treffen lediglich als Verschnaufpause im Handelsstreit deuten lässt.
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Was war auf konjunktureller Ebene wichtig?
Die Fed hat die zweite Zinssenkung in diesem Jahr vollzogen. Der aktuelle Leitzins liegt somit in einer Spanne von 3,75 bis 4,0 Prozent. Allerdings wurde auch auf eine Ungewissheit hinsichtlich einer zuvor erwarteten weiteren Zinssenkung im Dezember hingewiesen, was bei den Anlegerinnen und Anlegern Besorgnis auslöste. Aufgrund des Shutdowns der US-Regierung werden von staatlicher Seite keine makroökonomischen Daten mehr veröffentlicht, was die Federal Reserve vor eine besondere Herausforderung stellt. Das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland stagniert im dritten Quartal und konnte weder wachsen noch schrumpfen. Zuvor war es bereits geschrumpft. Ein Wachstum der deutschen Wirtschaft bleibt weiterhin aus. Das Bruttoinlandsprodukt der Eurozone hingegen wächst stärker als erwartet und zeigt mit einem Zuwachs von 0,20 Prozent einen stabilen Arbeitsmarkt. Die EZB belässt den Leitzins bei 2,0 Prozent.
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Was waren wichtige Unternehmensnachrichten?
- Alphabet meldete erstmals einen Umsatz von über 100 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg um etwa 33 Prozent auf rund 35 Milliarden Dollar. Daraufhin legte die Aktie nachbörslich um etwa 7 Prozent zu.
- Microsoft verzeichnete ein Umsatzplus von rund 18 Prozent auf etwa 77,7 Milliarden Dollar. Der Gewinn kletterte um 24 Prozent auf etwa 38 Milliarden Dollar. Die Cloud-Sparte Azure wuchs um rund 40 Prozent. Allerdings stiegen auch die Ausgaben auf etwa 34,9 Milliarden Dollar, was ein Grund sein könnte, warum die Aktie nachbörslich um etwa 4 Prozent nachgab.
- Meta musste im dritten Quartal eine einmalige Steuerlast von rund 16 Milliarden Dollar verbuchen. Zudem wurde angekündigt die Investitionen im kommenden Jahr deutlich zu erhöhen. Das Nettoergebnis brach um 83 Prozent auf etwa 2,7 Milliarden Dollar ein, wohingegen der Umsatz um 26 Prozent auf rund 51,2 Milliarden Dollar stieg. Die Meta-Aktie brach um etwa 12 Prozent ein.
- Apple berichtete einen Umsatz von 102,47 Milliarden Dollar, was einer Steigerung von etwa acht Prozent ergibt. Zusätzlich erwartet der CEO Tim Cook ein weiteres Umsatzplus für das Dezember-Quartal in zweistelliger Höhe. Allerdings bilden die geringe Nachfrage in China und Lieferengpässe, die die erhöhte Smartphone-Anfrage betreffen, ein Problem. Die Aktie fiel in der ersten Reaktion um rund drei Prozent, konnte die Verluste aber schnell wieder aufholen.
- Amazon verbuchte einen Umsatz von rund 180 Milliarden Dollar und einen Gewinn von etwa 21 Milliarden Dollar. Das Wachstum fiel damit höher als von Experten erwartet aus, wobei vor allem das Cloudgeschäft überzeugt. Der Aktienkurs zeigte sich zeitweise 13 Prozent im Plus.
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