Zum Wochenbeginn verkündeten die USA und China, dass sie ihre Zölle für 90 Tage senken werden, was die Börsen sehr positiv aufnahmen. Auch das die US-Inflation zurückging trieb die Kapitalmärkte weiter voran. Ebenfalls sind die Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone durchweg positiv. Diese Woche veröffentlichten wieder einige Unternehmen ihre Quartalszahlen, mitunter war der deutsche Versicherer Allianz SE und der deutsche Agrarchemie- und Pharma-Konzern Bayer.
Globaler Aktienmarkt – Amerikanische Indizes auf Überholspur
Die DAX®-Rallye geht weiter. Nachdem der DAX® letzten Freitag einen weiteren Allzeithoch bei rund 23.540,05 Punkten erreicht hatte, geht dieser Aufwärtstrend weiter und der DAX® konnte am Nachmittag einen Gewinn von rund 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorwochenschlusskurs erzielen. Die amerikanischen Leitindizes waren diese Woche auf Überholspur. Am Donnerstagabend schloss der S&P 500® mit rund 4,54 Prozent über dem Vorwochenschlusskurs und der Dow Jones Industrial Average® notierte bei rund 2,6 Prozent im Plus. Der technologielastige
NASDAQ-100 Index® konnte dies noch toppen und schloss am Donnerstagabend um stolze 6,35 Prozent höher im Vergleich zur Vorwoche.
Produkte auf | |||
DAX® | S&P 500® | Nasdaq-100 Index® | Dow Jones Industrial Average® |
Handelskonflikt – 90 Tage „Waffenruhe“ zwischen USA und China
Die USA und China verkündeten am Montag, dass die US-Strafzölle auf fast alle chinesische Importe von 145 Prozent auf 30 Prozent reduziert werden. Ebenso wird Peking ihre Aufschläge auf US-Importe von 125 Prozent auf 10 Prozent senken. Diese neue Regelung wird am 14. Mai in Kraft treten und vorerst für 90 Tage gelten. US-Präsident Donald Trump bezeichnete dies als das wichtigste Ergebnis der Handelsgespräche mit China und sieht die Entwicklung als einen Neustart für die Beziehung zwischen den beiden Supermächten an. Die Börsen reagierten euphorisch auf diese neue Entwicklung im Handelskonflikt und so erreichte der DAX® ein neues Rekordhoch von 23.912 Zählern, getrieben durch den Chiphersteller Infineon und Daimler Trucks. Auch an den US-Börsen sahen wir steigende Kurse, wodurch der S&P 500 um rund 2,5 Prozent zulegte und der Nasdaq um mehr als drei Prozent anstieg.
USA-Inflationsrate – Rückgang überrascht Märkte
Die US-Inflation ist im April auf 2,3 Prozent gesunken – der niedrigste Stand seit Februar 2021. Experten hatten mit einer konstanten Teuerung gerechnet. Die Kerninflation blieb stabil bei 2,8 Prozent. Die Börsen reagierten positiv auf die Daten, insbesondere der Nasdaq legte zu und erreichte mit 21.197 Punkten der höchste Stand seit Ende Februar. US-Staatsanleihen stiegen leicht, die Renditen fielen. Zölle zeigen in den aktuellen Zahlen noch kaum Auswirkungen, könnten sich aber in Zukunft stärker bemerkbar machen. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bleibt bei ihrem abwartenden Kurs.
Produkte auf |
EUR/USD |
ZEW-Umfrage – Stimmung deutlich verbessert
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland und die Eurozone sind im Mai deutlich gestiegen. Beide Werte liegen nun wieder im Expansionsbereich, was auf optimistische Zukunftsaussichten hindeutet. Die aktuelle Lageeinschätzung für Deutschland sank leicht um 0,8 Punkte, bleibt aber stabil. Gründe für den Aufschwung sind die entspannte Handelspolitik der USA, innenpolitische Stabilität durch die neuen exportorientierten Branchen zeigen sich wieder zuversichtlicher. Die ZEW-Umfrage signalisiert insgesamt ein positives Wirtschaftsklima.
Quartalszahlen von Bayer – gewinn bricht ein aber die Aktie hebt ab
Am Dienstag veröffentlichte der deutsche Agrarchemie- und Pharma-Konzern Bayer die Quartalszahlen. Das Pharmageschäft fuhr hohe Gewinne ein, doch der operative Gewinn (Ebitda) sank im ersten Quartal um 7,4 Prozent auf rund 4,09 Milliarden Euro. Bei dem Konzernumsatz konnte Bayer das Vorjahresniveau mit einem Umsatz von rund 13,7 Milliarden Euro beibehalten. Auch die Gesamtjahresprognose für Bayer bleibt unverändert. Der Konzern rechnet somit weiterhin mit einem Rückgang des bereinigten operativen Gewinnes von 10,1 Milliarden Euro aus dem Vorjahr auf 9,3 bis 9,8 Milliarden Euro für 2025. Ein Problem stellt hier vor allem die Agrarsparte da, welche mit regulatorischen Herausforderungen durch ihre Unkrautvernichter Dicamba und Glyphosat zu kämpfen hat. Im ersten Quartal ergaben sich so Sonderaufwendungen in Höhe von einer halben Milliarde Euro, welche als Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten eingeplant sind. Eine weitere Herausforderung stellt der Wettbewerbsdruck durch die asiatischen Hersteller da, die die Preise drücken. Bayer möchte sich zukünftig mehr auf innovative Technologien und Produkte fokussieren. Die Aktie von Bayer stieg nach Verkündung der Quartalszahlen um stolze zehn Prozent an. Diesen Kurs konnte die Aktie jedoch nicht lange aufrechterhalten, denn bereits am Mittwoch stufte der US-Gesundheitsmister den Unkrautvernichte Glyphosat als potenziell gesundheitsgefährdend ein, woraufhin die Bayer-Aktie neun Prozent nachgab.
Produkte auf |
Bayer |
Quartalszahlen von Allianz SE – Rekordgewinn, aber durch Sondereffekt gebremst
Die Allianz SE erzielte im ersten Quartal 2025 mit rund 4,2 Mrd. Euro einen Rekord beim operativen Gewinn. Dennoch stagnierte der Nettogewinn bei 2,6 Mrd. Euro wegen einer einmaligen Steuerrückstellung – das belastete den Aktienkurs. Das Geschäftsvolumen stieg um knapp 12 Prozent auf rund 54 Mrd. Euro. In der Schaden- und Unfallversicherung trieben Preiserhöhungen das Ergebnis, während das Industriegeschäft schwächelte. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich auf 91,8 Prozent. Auch Lebensversicherung und Vermögensverwaltung legten zu. Trotz kurzfristiger Enttäuschung sieht sich der Konzern auf Kurs für das Jahresziel von 16 Mrd. Euro operativem Gewinn. Die Allianz-Aktie sank nach Verkündung der Quartalszahlen am Donnerstagmorgen zu Handelsbeginn um rund 3 Prozent.
Produkte auf |
Allinaz SE |
Das war es auch schon mit dem Wochenrückblick. Sie interessieren sich neben interessanten News über den Kapitalmarkt auch für Technische Analyse? Dann schauen Sie doch auf unserem Instagram-Kanal vorbei. Dort veröffentlichen wir regelmäßig Ausgaben von „Jörgs Chartschule“.
Zum Instagram-Channel der HSBC |