Für die aktuellen Immobilienpreise ist vor allem die Nullzinspolitik der EZB verantwortlich, die dazu führt, dass Sparer ihr Geld kräftig in Immobilien stecken. Zuletzt legten die Zinsen aber spürbar zu, nachdem die Chefs der englischen und der kanadischen Notenbank Ende Juni auf einem Notenbankertreffen mögliche Zinserhöhungen ins Spiel brachten. Die kanadische Notenbank hat am 12. Juli ihren Worten Taten folgen lassen und die Zinsen von 0,50 auf 0,75 Prozent angehoben. In diesem Umfeld haben sich die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen innerhalb kürzester Zeit mehr als verdoppelt auf knapp 0,6 Prozent. Langfristig gesehen liegen sie dennoch auf einem extrem niedrigen Niveau. Mitte 2008 wurden noch 4,5 Prozent aufgerufen.
Seitdem sind die Zinsen für Hypothekenkredite mit zehnjähriger Zinsfestschreibung von 5,0 Prozent auf aktuell rund 1,0 Prozent kollabiert. Im Gegenzug legten die Preise für Eigentumswohnungen in Deutschland zwischen 2008 und 2016 um 60 Prozent zu und waren der Katalysator für die deutschen Immobilienaktien. Der Deutsche Immobilienaktienindex (DIMAX), der 1989 vom Bankhaus Ellwanger & Geiger aufgelegt wurde, kletterte seit Ende 2008 um 350 Prozent. In dem Index sind 55 Immobilienaktien aus Deutschland enthalten, wie der DAX®-Konzern Vonovia und die MDAX®-Firmen LEG Immobilien, TAG Immobilien, Deutsche EuroShop und alstria office REIT. Die Zahlen zeigen, dass Immobilienaktien überproportional auf den Anstieg der Immobilienpreise reagieren.