Der Trend zu steigenden Preisen für Häuser und Wohnungen in Deutschland ist nach wie vor intakt. Einerseits ist dafür der zu geringe Neubau verantwortlich. „Wir dürften im laufenden Jahr rund 300.000 Wohnungen erstellen“, sagte Reinhard Quast, der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes, zuletzt. 2019 werde die Zahl auf 315.000 bis 320.000 steigen. „Bei einem Bedarf von schätzungsweise 350.000 bis 400.000 Wohneinheiten jährlich dürfte also die Schere zwischen Angebot und Nachfrage weiter auseinandergehen – mit der Folge anhaltend steigender Kaufpreise und Mieten“, schrieben die Analysten der Helaba zuletzt. Andererseits heizen die sehr niedrigen Zinsen und damit die verzweifelte Suche der Investoren nach Rendite, die Nachfrage nach Immobilien zusätzlich an. In Folge treiben sie damit die Preise weiter nach oben. Zuletzt sind die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen auf 0,23 Prozent gesunken. Damit notieren sie in der Nähe des niedrigsten Niveaus seit zwei Jahren.
Vonovia wächst kräftig
In diesem Umfeld floriert das Geschäft von Vonovia. Deutschlands größter Immobilienkonzern will im laufenden Jahr die „Funds from Operations“ (FFO), sprich den operativen Gewinn, um rund 15 Prozent auf 1,05 bis 1,07 Mrd. Euro steigern. Dazu sollen neben höheren Mieten auch Zukäufe in Schweden beitragen. Für 2019 peilt Vorstandschef Rolf Buch einen weiteren Zuwachs auf 1,14 bis 1,19 Mrd. Euro an. Außerdem haben die steigenden Immobilienpreise in den ersten neun Monaten 2018 zu einer Aufwertung der Immobilien um 1,5 Mrd. Euro geführt.
Dennoch steht die Vonovia-Aktie seit Anfang Dezember unter Druck. Neben dem Kurseinbruch beim DAX® sorgen vor allem die steigenden Zinsen für Unternehmenskredite für Unsicherheit. Investoren fürchten, dass eine deutliche Konjunkturabkühlung in der Euro-Zone viele Unternehmen, gerade die Hochverschuldeten, erheblich belasten wird. Daher sind die Zinsen für High Yield-Anleihen (Ramschanleihen) zuletzt auf 4,6 Prozent gestiegen. Sie liegen damit in der Nähe des höchsten Niveaus seit Mitte 2016.
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Aktie konsolidiert
In diesem Umfeld klettern aber genauso auch die Zinsen für Vonovia. Der Konzern hat ein „BBB+“-Rating von der Ratingagentur Standard & Poor’s. Das ist das drittniedrigste Rating im Investment Grade-Bereich. Steigende Zinsbelastungen würden mittelfristig auf die Profitabilität der Immobilienfirma drücken und daher die Aktie belasten. Sie notiert um 8,5 Prozent unter dem Rekordhoch von Ende August, der Börsenwert ist auf 21,1 Mrd. Euro gesunken.
Das Papier des Wettbewerbers Deutsche Wohnen hat im gleichen Zeitraum rund sechs Prozent nachgegeben. Die Marktkapitalisierung des MDAX-Konzerns liegt mit knapp 15 Mrd. Euro deutlich niedriger. Das Unternehmen besitzt 160.000 Wohnungen, der größte Teil davon im Großraum Berlin. „Wir wachsen genau in den Regionen, die wirtschaftlich attraktiv und dynamisch sind. Wir glauben an Städte wie Berlin, Dresden und Leipzig und werden dort auch in Zukunft investieren“, sagte Vorstandschef Michael Zahn. Er peilt für 2018 beim FFO 473 bis 478 Mio. Euro an. Zudem sollen die Immobilien im zweiten Halbjahr um bis zu 1,5 Mrd. Euro aufwerten.
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